Soziale Skulpturen

18. Oktober 2012 von KommentierenEmpfehlen  

Daniela Brahm war in den letzten Tagen erneut in Wien, um über ihre Erfahrungen mit dem Projekt ExRotaprint zu sprechen. Diesmal im Rahmen von Werten und Verwerten. Ökonomische Grundlagen für ein »Recht auf Stadt«, einer Veranstaltung des ur3anize Festivals.

„7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“, eine soziale Plastik von Joseph Beuys
Foto: 7000eichen.de

Daniela Brahm erzählte von der Kaufkonstruktion, bei der zwei Stiftungen das Grundstück „besitzen“ und per Erbbaurecht an die gGmbH weitergegeben haben. Sie erzählte von der festgelegten Aufteilung der Nutzung mit je einem Drittel Kunst, Gewerbe und Soziales,  also von einer gestärkten Heterogenität. Und sie beschrieb ExRotaprint als „soziale Plastik“. Mehr dazu hier.

Aber auch im Zentrum Augsburgs wird gerade an einer „sozialen Skluptur“ geplant: In einem 1960er Jahre Haus, einem ehemaligen Altersheim, soll in Kooperation mit der Diakonie Augsburg das Grandhotel Cosmopolis entstehen. Dieses Hotel ist als „Kulturgästehaus“ geplant, als „Asylbewerberunterkunft mit sozio-kulturellen Mehrwert“.  Hier soll Flüchtlingen ein Leben inmitten in der Gesellschaft ermöglicht werden. Raum gibt es demnach auch für Künstler und Menschen, die für begrenzte Zeit ein Zimmer suchen, für Kultureinrichtungen und ein Lokal. Letzte Woche wurde die (Um)-Baugenehmigung erteilt.

„Grandhotel bedeutet für uns im historischen Sinne ein sozio-kultureller Ort, der in den Städten immer für internationale Gäste gesorgt hat. Dort waren Tanzabende, dort war Musik. Wenn mal eine Lesung war, dann war das in dem Grandhotel. Im Laufe der Zeit sind diese Grandhotels leider verschwunden. Oder sie sind nur noch für die oberen Bevölkerungsschichten finanzierbar.“

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